Wimper-Klimper-Flipper-Törn

03.-10.05.2008

Endlich geht’s wieder los. Einmal im Jahr, meist in der Vorsaison, ist ein Segeltörn mit uns „Segelbeissern“ angesagt. Als eingefleischte Crew sind dabei: unser Skipper Antje aus Herne, Brigitte aus dem Sauerland, Gitti aus Kapellen, Carmen aus Gelsenkirchen, Christina u. Anett aus Herne u. ich aus Melle.

Unser Ziel ist Mallorca. Am Samstag, den 3. Mai geht`s ab mit Easy Jet zur Baleareninsel. Unser Flug ist früh morgens, so dass wir in den Genuß kommen, schon am Nachmittag segeln zu können. Die Übernahme der Yacht – eine Jeaneau 39 aus dem Jahr 2002 – geht schnell u. Motorüberprüfung, Segelüberprüfung etc. alles o.K..

Nach kurzem Einräumen der bestellten Lebensmittel u. Getränke (die schon per e-mail geordert wurden) kann es schon losgehen. Die Sicherheitseinweisung darf aber nicht fehlen.

Nach der Wetterlage u. der Windvorhersage versuchen wir unseren Plan A zu verwirklichen – einmal Mallorca zu umrunden. Gegen 14.00 Uhr legen wir aus unserem Heimathafen Can Pastilla ab mit Ziel Port Antrax. Bei wenig Wind aus NE ein gutes Wiedereingewöhnen bei 26 sm. Der Hafenort liegt sehr angenehm an der Mündung des Torrent de Saluet, der hier in eine schmale, einen vorzüglichen Naturhafen bildende Bucht mündet. An der Südseite des Hafens hat der Ort noch einen guten Teil seines altertümlichen Charakters bewahrt. Anders dagegen sieht es an der Nordseite der Bucht aus, wo am recht steilen Hang über der Hafeneinfahrt viele neue Apartmenthäuser zu sehen sind. Im Hafen selbst liegen nur wenige Fischerboote, dagegen eine große Zahl luxuriöser Yachten.

Am nächsten Morgen, leider war die Windvorhersage nur NE 1-2, dennoch geht unser Plan A weiter, Port de Soller zu erreichen. Erst wird motort, aber nachdem Wind aufkommt setzen wir sofort die Segel, leider nur kurzzeitig – aber immerhin! Die Westküste bietet uns ein hohes Waldgebirge mit bizarren Felsen, das in einer meist wild zerklüfteten Steilküste zum Meer hin schroff abbricht u. dabei sehr malerisch wirkt. Ein wunderschöner Landstrich.

Plötzlich voraus Delphine.

Wir trauen unseren Augen nicht, es ist nicht nur einer oder zwei – nein gleich eine ganze „Schule“. Fotoapparat, Kamera werden schnell geholt in der Hoffnung die Momente einzufangen. Für uns ein unvergessliches Erlebnis, schaut selbst!!! Sie begleiten unser Schiff u. es scheint, als wenn sie dies mit in ihr Spiel einbeziehen.

Abends in Port de Soller – ein wunderschöner Naturhafen, er liegt an einer annähernd kreisrunden, nach Norden durch den Monte de Santa Catalina geschützten Bucht u. ist rings von Bergen eingefasst. Er ist schon gut mit Yachten besucht, aber wir finden noch Platz. Gekocht wird ein leckeres Mittagessen (Fertiggericht aus der Heimat) verfeinert mit frischem Salat u. kühlem Bier. Zum Nachtisch spazieren wir durch den Ort u. gönnen uns zwei Kugeln Eis – der Preis schlägt ganz schön rein (Kugel 1,40 €).

Die Hafengebühr hält sich im Rahmen: 35 €.

Um 9.30 Uhr auf nach Alcudia am Cap Formentor an der Nordküste vorbei. Heute sind wir 39 sm gesegelt bei 3-4 Bft. aus SE.

Nach Festmachen im Hafen, unser traditionsgemäßer Anleger u. dann spazieren wir in die Stadt. Mit einstimmiger Meinung, dass dieses Ziel aus unserem Kopf gestrichen werden kann, Tourismus pur.

Morgens, Wetterlage wird veränderlich, endlich „richtig Wind“ unser Schiff kommt in Rauschefahrt mit 8,5 Kn u. nach 45 sm legen wir in Porto Cristo an. Es ist ein freundliches Hafenstädchen u. liegt in der Mitte der mallorquinischen Ostküste.

Morgens gehen wird zu einer bedeutendsten Sehenswürdigkeit von Mallorca, eine Drachenhöhle, Cuevas del Drach. In der Höhle werden wir im Rahmen einer Führung als Touri`s durchgeschleust. Sie besteht aus Tropfsteinen u. einem großen See. Als Highlight werden phantasievolle Lichteffekte mit einem begleitendem Seekonzert veranstaltet.

Nachmittags auf nach Rapita am Küstenabschnitt von Es Trenc vorbei – ein sehr langer Sandstrand . Ist aber kaum besucht – noch kein Badewetter.

Am nächsten Tag, kommt ein Tief von Norden, gut dass wir schon südöstl. sind. Wir legen in El Arenal im Hafen an. Abends wollen alle selbstverständlich zum Ballermann, also wird alles rausgeholt was im Rucksack noch Platz hatte, Wimpern werden verlängert u. vieles mehr.

Am nächsten Morgen sind wir aber alle einer Meinung, dass wir das Thema Ballermann streichen können u. einmal reicht es sicherlich aus, den Sangria aus Eimern zu trinken u. die bayrischen Festzeltstimmungen eingefangen zu haben. Auch die Wimpern sind ab!

Jetzt geht`s wieder zum Ausgangshafen Can Pastilla zurück. Die Regenfront hat uns eingeholt u. der Wind weht aus N 7 – 8, haben aber Landabdeckung, daher geht es allen gut.

Als wir um 14.00 sicher in unserem Hafen ein letztes Mal römisch-katholisch angelegt haben, schüttet es „wie aus Eimern“ u. hört auch nicht mehr auf. Zum leckeren Abendessen geht es aber dennoch per Linienbus (Linie 15) auf nach Palma. Sind zwar durch u. durch nass, aber uns schmeckt es hervorragend.

Am frühen Morgen – es regnet immer noch – aber jetzt abgeschwächt, fahren wir mit Taxi zum Flughafen u. checken ein.

Unser Resümee, die 195 sm haben uns viel Spaß gemacht, es war eine tolle Woche u. unser Slogan lautet: nach dem Törn ist vor dem Törn. In diesem Sinne grüßt ein „Segelbeisser“,

Maria