Saisonauftakt ab Barth – eine Woche voller Abenteuer

27.04.-03.05.2024

5 Schiffe – 24 Seglerinnen und Segler starteten bei strahlendem Sonnenschein von der Marina in Barth in die neue Segelsaison. Der Törn führte uns über die Boddengewässer entlang der traumhaften Küsten Mecklenburg-Vorpommerns. Obwohl die Marina noch im Aufbau ist und einiges improvisiert werden musste, tat das unserer Freude keinen Abbruch – ganz im Gegenteil, es machte den Start umso spannender.

Samstag, 27. April: Barth → Barhöft
Nach dem Bunkern der Vorräte und der Übergabe der Schiffe legten wir in Barth ab. Der Törn nach Barhöft dauerte etwa drei Stunden. Auf dem Weg durchs enge Fahrwasser wurde uns schnell bewusst, wie wenig Raum zwischen unserem Kiel und dem sandigen Grund blieb – eine beeindruckende Erfahrung, die Respekt einflößte. Spontan nutzten wir eine kleine Wasserfläche, um das Segel kurz zu setzen. Einmal das Segel hoch und wieder runter muss schon sein. Dabei konnten wir nicht nur die wunderschöne Natur bewundern, sondern hatten auch das Glück, einen Seeadler zu sichten.

Sonntag, 28. April: Barhöft → Kloster (Hiddensee)
Bei traumhaftem Wetter ging es entlang der Westküste Hiddensees weiter nach Kloster. Der gute Wind und das schöne Wetter ließ das Seglerherz höherschlagen ließ. Die Fahrrinne nach Kloster konnten wir fast bis zum Schluss noch mit der Fock segeln, ließen aber doch vorsichtshalber den Motor im Leerlauf mitlaufen. Angekommen in Kloster, feierten wir den Geburtstag unseres Skippers Uwe, der bereits morgens von seiner Crew mit einem würdigen Frühstück überrascht worden war. Es war ein rundum perfekter Segeltag!

Montag, 29. April: Kloster → Stralsund
Der Tag begann grau und trübe. Leider verließ uns die Sonne, die Mücken kamen, und die ersten Probleme ließen nicht lange auf sich warten: Zwei Schiffe der Flottille fuhren sich gleich nach der Hafenausfahrt von Kloster innerhalb von einer Stunde nacheinander fest. Das eine Schiff konnte sich selbstständig freifahren. Das andere bekam Unterstützung aus der Flottille. Glücklicherweise gab es keine Personenschäden, und auch die Schiffe blieben heil. Nach der Aufregung ging es weiter nach Stralsund, wo wir sicher ankamen.

Dienstag, 30. April: Stralsund → Barhöft
Unsere ursprüngliche Idee, Rügen zu umrunden, mussten wir aufgeben. Der konstante Ostwind machte dies leider unmöglich. Stattdessen segelten wir zurück nach Barhöft. Der Tag verlief ruhiger, aber der Wind blieb uns treu, sodass wir auch diese Etappe gut bewältigten.

Mittwoch, 1. Mai: Barhöft → Barhöft
Trotz anhaltendem Ostwind ließen wir uns die Laune nicht verderben. Bei bestem Segelwetter ging es entlang der Westküste Hiddensees hin und zurück. Der sportliche Wettkampf um das schnellste Boot sorgte für zusätzlichen Spaß.
Abends im Hafen wurde so manches Seemannsgarn gesponnen. Doch wurden wir ganz blass um die Nase als wir hörten, dass ein Schiff sich in der Fahrrinne vor dem Hafen so festgefahren hatte, dass das kleine Schiff („Uwe“) der Seenotretter kommen musste, um Schiff und Crew aus der misslichen Situation zu befreien.
Die Fahrrinne war gerade wieder frei. Da fuhr das letzte Schiff von uns, das sich auf Kurs Hafen befand, dort auch noch fest. Konnte sich aber aus eigener Kraft befreien. Und als ob das nicht genug wäre, entging das Schiff nur knapp einer Kollision mit einem Anglerboot, das sich auf Autopilot befand.
Erst durch die Schreie der Crew wurde der andere Schiffsführer auf seinen Kollisionskurs aufmerksam gemacht und riss das Ruder rum. Es ging wirklich nur um Zentimeter und es hätte gekracht.
Zum Glück ging alles gut aus, und die Crews hatten sich ihr Anlegerbier mehr als verdient.

Donnerstag, 2. Mai: Barhöft → Barhöft
Der Ostwind hielt an, und Friedhelm gab die Parole aus: „Jeder muss heute mindestens eine Halse fahren!“. Die ruhige See an der Westküste Hiddensees bot dafür perfekte Bedingungen. So wurde der Tag zu einem weiteren Höhepunkt unseres Törns, bei dem jede Crew die Gelegenheit hatte, ihre Manöverkünste unter Beweis zu stellen.
Jedoch muss doch noch erwähnt werden, dass alle gewarnt waren und die Fahrrinne mit höchster Konzentration gefahren sind.

Freitag, 3. Mai: Barhöft → Barth
Zum Abschluss unserer Woche hatte der Wind nachgelassen. Mit schwachem Wind und viel Sonne kehrten wir unter Motor und Fock nach Barth zurück.

Ein schöner letzter Tag!
Ein schöner letzter Tag!

Eine Woche voller Sonnenschein, Ostwind und vor allem Spaßsegeln liegt hinter uns. Die Landschaften entlang der Küste waren atemberaubend, doch nach all dem Fahrwasserfahren sind wir froh, erstmal wieder festes Land unter den Füßen zu haben.
Vor lauter Spaßsegeln hatten wir überhaupt kein Gefühl für die zurückgelegte Strecken. Umso überraschter waren wir, dass je nach Schiff 140 – 150 sm zurückgelegt wurden.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Törn!

Schiffe und Crews:
Becks, Oc 41.1: Olaf (Skipper), Katja , Michael mit Frau, Elke, Rosemarie
Lunabay, Oc 35.1: Wolfgang (Skipper), Margit, Lars, Birgit, Jörg, Sven
Thalea, Oc 35.1.2: Friedhelm (Skipper), Maria, Thorsten, Dominik
Liam, Oc 34.1.2: Uwe (Skipper), Manfred, Rainer, Ulrike
Primavera, Hanse 31: Norbert (Skipper), Jürgen, Oleg, Stefan