Novemberausflug 2006

Britta, Barografen, Bahnen

Das Tief heißt Britta. Wind mit 10-11 Bft. in Ostfriesland, Sturmflutwarnung für – ausgerechnet! – Hamburg, zehn Meter hohe Wellen und ein gekenterter Frachter auf der Ostsee – ja, genau, unsere Ostsee!… Als wir ankommen, ist das Schlimmste zwar vorbei, aber die Erkenntnis bleibt, dass Segeln ein Sommersport ist.

Was kommt für Teuties nach dem Absegeln? Der inzwischen traditionelle Ausflug am 1. November.

6:10 Uhr am christlichen Feiertag „Allerheiligen“, an dem der Rest der Welt ausschlafen darf. Nicht so wir: Da steht schon unser Bus, dieses Mal in Brackwede. Tatsächlich finde ich, alle etwa 30 Teuties sind erstaunlich fit; trotzdem ist es auf der ersten Etappe in Richtung Hamburg noch ganz schön ruhig im Bus. Pünktlich zu 8 Glasen erreichen wir den Rasthof Allertal zur ersten Pause.

Als es weiter geht, sind alle wach. Christel verteilt Grappa (es ist noch vor neun!) Wolfgang holt die Gitarre raus und bringt uns ein Ständchen. So schaukeln wir im Bus durch den Sturm nach Hamburg.

In Hamburg bugsiert uns der Busfahrer geschickt durch die Sträßchen bis zum Deutschen Wetterdienst (DWD).

An der Tür werden wir freundlich von Herrn Hilger Erdmann empfangen und tief in das alte Gebäude geführt.

Herr Erdmann führt uns erstmal relativ ausführlich in die Geschichte und die Organisation des DWD ein. Das ist zwar etwas trocken (und das Organigramm auf dem Overheadprojektor viel zu klein), zeigt aber, wie riesig der DWD ist. Außerdem macht er eine Menge mehr, als „nur“ unsere Wetterprognosen. Ich merke mir: Wer ein Wettermessgerät findet, dass mit einem Wetterballon abgestürzt ist, kann es behalten (weil der Aufwand für Rückführung und Justage nicht lohnt)!

Anschließend geht’s in zwei Gruppen durch die Wetterbüros. Die sehen tatsächlich so aus wie in Hollywood-Filmen: auf Gestellen Computer und Bildschirme mit Satellitenfilmen und Wetterkarten, Leute zerren riesige Papierbögen durch den Raum, Pinwände voller Kartenschnipsel mit kryptischen Aufschriften…

Wir bekommen ein bisschen einen Eindruck, wie die Meteorologen arbeiten; z.B. gibt es neben der ganzen Computertechnik auch eine individuelle Routenberatung für Schiffe (auch Segler!), wo auch schon mal ein Optimalkurs von Hand in eine Karte gezeichnet wird.

Zum Schluss gibt’s noch einen Kurzwetterbericht („wieder wärmer, aber Regen“) und dann sind wir auch schon auf dem Weg in Richtung Landungsbrücken für eine kleine Stärkung.

Das Miniaturwunderland, in dem wir uns anschließend für den Rest des Nachmittages versammeln, ist mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben – darum hier auch nur ein paar Bilder…

Teuto Yachting stürzt sich ins Getümmel.

In weiten Teilen der Anlage gibt es bewegten Autoverkehr. Die Autos bewegen sich individuell, komplett mit Blinkern, Bremsleuchten und Halten an roten Ampeln.

Dazu gehört auch diese Feuerwache, aus der in regelmäßigen Abständen Fahrzeuge zu Bränden und Unfällen ausrücken. Ich habe etwa ein halbes Dutzend verschiedene Brandszenarien an verschiedenen Orten gezählt.

Gegen Abend machten wir uns schließlich auf die Rückfahrt. Das vom Sturm im Hamburger Hafen aufgestaute Wasser ist weitgehend wieder abglaufen. Um uns das zu zeigen, operiert der nette Busfahrer sein Gefährt noch mal durch eine winzige Parkplatzdurchfahrt direkt am Ufer – und schafft es sogar wieder heraus!

Währenddessen ist der Festausschuss schon eifrig mit den Vorbereitungen für die traditionelle Bus-Bord-Fete beschäftigt: Saure-Gurken-Gläser werden aufgezwungen, Wurst- und Käsepackungen geschlachtet und Brötchen halbiert, geschmiert und geklappt.

Vor die sauren Gurken haben die Götter den Schweiß gesetzt!

Wolfgang macht Musik, und wer den Mund nicht (zu) voll hat, singt mit.

So geht auch dieser schöne Ausflug seinem Ende zu. Dank an alle Beteiligten sagt Euer

Jens

Fotos von Christel, Ralf und Sabine