27.09.-04.10.2025
In diesem Jahr wollten wir es mal wissen. Anstatt frierender Nasen und klammen Fingern auf dem Ijsselmeer oder der Ostsee beschlossen wir: Wir segeln in Kroatien! Sonne statt Schauer, türkis statt graublau – klingt gut? War es auch.
Anreise: Die große Teuto-Yachting-Völkerwanderung
Per Flugzeug trudelten die Crews verteilt ein: Einige schon am Freitag, andere erst am späten Samstagabend.
Die Skipper übernahmen am Nachmittag die Schiffe, während die ersten Crewmitglieder zum Einkaufen geschickt wurden.
Dabei zeigte sich schnell: Einkauf ist nicht gleich Einkauf. Die einen hatten Glück. Ein Teil der Crew reiste mit dem Auto an und brachte alles direkt mit. Die anderen… nun ja. Ein Einkaufstrupp verbrachte 3 Stunden in einem Mini-Supermarkt am Hafen (Gerüchten zufolge kennen sie jetzt jeden Joghurt persönlich). Eine andere Crew ließ die Einkäufe einfach per Taxi aufs Schiff bringen – Stil hat man oder hat man nicht.
Am Samstagabend trafen dann alle zum gemeinsamen Essen zusammen. Ein großes Hallo, viel Gelächter – die Woche konnte beginnen!
Sonntag, 28.09.25 – Ablegen mit Herzklopfen



Der erste Tag ist immer aufregend: Wie war das noch mit der Muring? Wo segeln wir hin? Und wie wird das Wetter? Antwort: Jackpot!
Von Zadar segelten wir bei herrlichem Wind rund 10 sm Richtung Bucht Soline. Obwohl schwacher Wind angesagt war, lief es wie geschmiert. Die Ansteuerung lautete: „Hinter der Huck rechts rein.“
Wir machten an Bojen fest, gönnten uns ein Anlegerbier und sprangen erst einmal ins wunderbar warme Wasser.Die Crew der Moon Pearl setzte noch einen drauf und grillte bei untergehender Sonne an Bord. Romantik-Score: 10/10.
Montag, 29.09.25 – Telascica, Motorboot-Ballett & Fisch de Luxe



Der zweite Tag führte uns im Zickzackkurs durch die Inselwelt zum Nationalpark Telascica. Der Kanal am Eingang des Nationalparks war nur 15 Meter breit – genug für uns, aber scheinbar auch für zwei große Motorboote, die uns prompt entgegenkamen. Da hieß es Kringel drehen.
Bei traumhaftem Amwindkurs segelten wir entlang der Steilküste. Nach 18 sm machten wir in einer Bucht im Nationalpark fest. Baden? Natürlich!
Am Abend hatten wir uns schon in der hiesigen Konoba zum Essen angekündigt. Das Übersetzen mit den Dingis war schon etwas abenteuerlich. Das eine Dingi war nicht voll aufgepumpt, das andere leckte etwas. In der Konoba gab es frischen Fisch. Das Kilo für 90,- €. Okay – etwas hochpreisig, aber das pure Erlebnis. Dafür musssten wir aber auch keine Gebühren an der Boje entrichten. Der Fisch wurde nachdem wir ihn ausgesucht haben, ausgenommen und gegrillt. Zurück ging es im Dunkeln wieder mit dem Dingi zum Schiff. Damit ging ein wunderschöner Tag zu Ende.






Dienstag, 30.09.25 – Gipfelstürmer light



Heute war Geduld beim Segeln gefragt: Der Sonnenschein entschädigte für die 1-2 Windstärken.
Vor dem Ablegen wollten Manfred, Michael und Ulrike noch das Gipfelkreuz in der Bucht erklimmen. Durchs Unterholz kraxelten sie tapfer nach oben, mussten aber aus Zeitgründen vorher umkehren. Die Aussicht war trotzdem beeindruckend.
Gegen Mittag legten wir mit Ziel Heimathafen Biograd ab. Da sich die Bora breits angekündigt hatte, wollten wir sicher im Hafen liegen. Dort kamen wir dann auch nach 18 sm an.
Mittwoch, 01.10.25 – Hafentag #1: Zadar & eine kleine Überraschung



Segeln ist für uns bei Windstärke 4-5 kein Problem, wenn nur das Anlegen an der Muring nicht wäre. Aus Sicherheitsgründen haben wir nicht abgelegt, denn es ist nicht einfach bei starkem Wind an der Muring anzulegen.
Mit dem Linienbus fuhren wir nach Zadar, schlenderten entspannt durch die Altstadt und genossen ein feines Mittagessen inklusive „a little surprise“ des Hauses.
Abends wurde an Bord gekocht – und der Absacker? Natürlich auf der Apollo. Ein wunderbarer Tag!
Donnerstag, 02.10.25 – Hafentag #2: Bora-Wahnsinn & Wanderwunder



Die Bora legte noch etwas drauf: 10 Beaufort in der Spitze. Segeln? Ein klares Nein.
Komoot versprach Wanderfreude. Los ging es allerdings erstmal mit purer Industriekultur, was Michael treffend kommentierte: „Thementag der Mülltrennung.“
Bald wurde es schöner und es ging an Olivenhainen entlang. An einer Wegkreuzung trennte sich die Gruppe. Eine Gruppe peilte direkt die nächste Konoba an, die anderen wanderten weiter zum Aussichtsturm. Über einen idyllischen Küstenpfad ging es zurück zum Hafen. Nach fast 17 km schmeckte das Anlegerbier um so mehr.
Freitag, 03.10.25 – Hafentag #3: Segellust & Inselabenteuer



Die Bora pustete immer noch – aber sanfter.
Die Crew der Apollo nutzte die Gelegenheit für eine kleine Spaßrunde auf dem Wasser. Die anderen Skipper blieben lieber im Hafen und widmeten sich der Schiffsübergabe.
Ein mutiges Wandertrüppchen setzte mit der Fähre zur Insel Pašman (Tkon) über. Nach nur 15 Minuten begann der Aufstieg Richtung Aussichtsturm und ein Gipfelkreuz lag noch auch noch auf dem Weg, das über schroffe Felsplatten erreicht werden konnte.
Am Abend trafen sich nochmals alle Crews zum gemeinsamen Essen. Ein würdiger Abschluss einer fantastischen Woche.
Samstag, 04.10.25 – Abschied & Sonnenschein



Schon um 7:30 Uhr fuhr das erste Taxi zum Flughafen. Andere hatten noch Zeit und nutzten sie für einen letzten Zadar-Besuch. Es gab köstliche Fischburger, Kaffee im Sonnenschein, Cappuccino am Meer – und natürlich Entspannung an der Seeorgel.
Und dann: Überraschung! Auf dem Weg zur Gepäckaufbewahrung trafen wir noch Siggi und Gisela. Die Welt ist eben klein – und Teuto-Yachting ist überall.
Eine Woche voller Sonne, Segeln, Bora, Badestopps, Wanderungen, großem Gelächter und kleinen Abenteuern.
Kroatien, wir kommen wieder!
Schiffe:
Moon Pearl: Olaf (Skipper), Norbert, Manfred, Katja, Michael, Rosemarie, Ulrike
Apollo: Dominik (Skipper), André, Christian, Marlis, Elke, Ralf, Stefan
Seppia: Siggi (Skipper), Gisela, Birgit, Lars, Dirk, Ronald, Gisela
